Auf Reisen

Käfer klein rosa

Es geht von Paraty nach Rio de Janeiro. Nicht mit einem der vielen VW Käfer hier, mit dem Bus..

Wahrscheinlich übergebe ich mich gerade wieder in Serpentinenstraße an der Küste.

Die tolle Ausblicke bietet, mir aber nur den Weg zur Kotztüte weist.

Für die Bildung: VW ist traditionell stark in Brasilien. Hier sind nach Deutschland und China die meisten Vertretungen und 5 Fabriken. Der Käfer heißt übrigens entsprechend „Fucal“. Momentan läufts für VW nicht so rund, das Schlachtschiff „Gol“, ungefähr ein Polo, hat Schieflage und bietet wenig Neues. Dabei sind die brasilianischen Ingenieure durchaus innovativ: So war der Gol das erste Modell mit Flexfuel-Antrieb, der sowohl Benzin als auch aus Zuckerrohr gewonnenen Ethanol verträgt.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/volkswagen-als-groesster-verlierer-der-brasilien-krise-a-1072831.html

Bulli Klein

 

Ode an die Freundschaft

Ich möchte eine kurze Ode an die Freundschaft aussprechen. In Zeiten großer (Medien-)Panik finde ich es so schön, dass man

In Sao Jose nicht mehr in einen vollbesetzen Bus wie beabsichtigt passt.

3 Stunden warten muss.

Den nächsten Bus nach Paraty nimmt.

Die Leute im Sitz hintendran kennenlernt.

Deren Hostel in Paraty voll ist (vermutlich, weil es eine Bootsfahrt umsonst bei 3 Übernachtungen) und sie mit in mein Hostel kommen

Man geht aus, ich stelle verblüfft fest, wie intelligent und witzig auch andere Menschen sein können.

Man lernt an drei Tagen zusamen Kultur und Inseln kennen, Spanisch, Portugiesisch, Mensch sein.

Auch nüchtern lacht, bis man sich in die Hose macht.

Und das beste: bei den richtig coolen Leuten ist es egal, wenn Du 10 Jahre älter bist. Oder jünger.

Sie sind einfach offen, neugierig und lebensfroh.

Macht schon alles Sinn so.

Deutschland, Spanien, Brasilien; Journalist, Architekt, Psychologin: Was sollte bei der Kombi schief gehen?

Deutschland, Spanien, Brasilien; Journalist, Architekt, Psychologin: Was sollte bei der Kombi schief gehen?

 

Und, wenn man eine Freundschaft doch mal begraben muss?

Schöner Friedhof hier in Paraty, mit Meerblick!

Freidhof Paraty klein

 

 

 

Hochprozentige Strandidylle

Rund um Paraty gibt es Inseln ohne Ende. Ich verlängere meinen dortigen Aufenthalt -es ist zu schön- und mit dem Bus geht es eine Stunde zu einigen Inseln. In Spanisch-brasilianisch-deutscher Kombination setzen über. Die Strandbar mit Caipirinhas lacht uns bereits aus der Ferne an, sie schreien „nimm mich, nimm mich.“ So lässt sich der Caiphi-Kater von der Nacht zuvor hervorragend bekämpfen. In guter deutscher Manier war ich früher als in die anderen zum Ausflug bereit, wartete eine halbe Stunde auf die Freund und leide etwas.  Die dagegen haben eine halbe Stunde länger ausgeschlafen und letztlich habe wir den Bus doch noch bekommen. Vielleicht ist die deutsche Pünktlichkeit doch nicht so klug wie wir denken. Aber abends in den Gassen ist das Ausgehen schon toll und wenn an den Strandbars die Gitarren und DJs erklingen, schmecken die Caiphis sehr lecker- ich meine, da muss man doch mitmachen?? Dabei ist es durchaus erstaunlich, welchen portugiesischen Wortschatz die Caipirinhas zu Tage befördern. Ich lalle fast perfektes Portugiesisch. Besser als nach drei Monaten Volkshochschule!

Und jetzt haben wir einen Strand für uns alleine. Zum Ausruhen. Fotosessions inklusive.

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Flussotter

Flussotter

Die Strandbar wartet

Die Strandbar wartet

Ich liebe diese Bergketten im Hintergrund

Ich liebe diese Bergketten im Hintergrund

Nathalia

Nathalia

 

Paraty: Stöckelschuhe unerwünscht

Pitoresker geht kaum: Die Kirche für die Schwarzen von der anderen Uferseite.

Pittoresker geht’s kaum: Die Kirche für die Schwarzen von der anderen Uferseite.

Paraty war wohl irgendwann mal reich. Als die Stadt neben Rio der Haupthafen für die Goldlieferungen aus dem Landesinneren war. Heute schafft Paraty das seltene Phänomen, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tourismus und Charme zu finden, Die Altstadt ist wie sie schöner kaum sein kann. Eine Bänderdehnung holt man sich bei den Riesenquadersteinen auf den Straßen schnell, sie ist es wert. Die Steine kamen wohl aus Portugal und halfen ursprünglich beim Beschweren der Segelschiffe, wenn diese das Gold abholten. Ob’s stimmt? Wen man beim deutschen Google „Schiffe beschweren“ eingibt, kommt natürlich nur „Bürger beschweren sich über Schiffverkehr“ und so ein Kram. Wie soll’s anders sein.

Die Restaurants und Geschäfte in Paraty sind derart liebevoll gestaltet, jeder Besitzer hat sich selbst verwirklicht und das geschmackvoll. Mag einer Sonnenblumen, ist alles im Sonnenblumenstyle hergerichtet u.s.w. Am Meer mit tollsten Stränden gelegen, mit Aussicht auf vielerlei Inseln und im Hintergrund die nebelverhangenen begrünten Berge, ist das traumhaft.

In Paraty gibt es eine Kirche für Weiße, für Mischlinge und Schwarze bzw. Sklaven. Also, in ihrer früheren Bedeutung, Lustigerweise ist die Sklavenkirche heute das Postkartenmotiv. Davor steht ein Schwarzer mit Strick um den Hals stramm, still aber lebendig. So wie bei uns diese silber-lackierten Menschen in der Fußgängerzone auf den Podesten, die sich nur alle 5 Minuten bewegen. Oder, wenn sie aufs Klo müssen oder von Kindern mit Steinen beschmissen werden.

Der Steinsteg am Strand,

Der Steinsteg am Strand,

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Bunte Fenster und Türen gehören zum guten Ton.

Farbenfrohe Fenster und Türen gehören zum guten Ton.

Das ist auf jeden Fall nicht in der Sklavenkirche.

Das ist auf jeden Fall nicht in der Sklavenkirche.

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Die Pflastersteine, kamen damals angeblich aus Portugal.

Die Pflastersteine, kamen damals angeblich aus Portugal.

 

 

 

Mit Mickey und Maschinengewehr nach Paraty

München-Frankfurt-Barcelona-Sao Paulo-Sao-Jose dois Campos-Paraty: So die Stationen der 36-stündigen Anreise. Wenn man bedenkt, dass der einzige Ausfall dabei der MVV-Bus in München war, ist der deutsche Nahverkehr wohl doch überschätzt.

Flieger (2)

In Barcelona ging es sogar in einen Walt Disney-Flieger. Eigentlich eine Frechheit, dass man Werbung für ein solch wertkonservatives Unternehmen fliegen muss. Aber man muss oder bleibt stehen, das weiß ich jetzt. Angekommen um 4:30 Uhr früh in Sao Paulo hat das den Vorteil, dass alle müde, aber entspannt sind. In Sao Paulo ist gerade Winter, die Leute laufen rum wie beim Apres Ski. Es sind ja nur 14 Grad. Da könnten wir in Deutschland ja gleich das ganze Jahr im Skioverall rumstolzieren.

Den Bus nach Sao Jose dois Campos fand ich schnell, die Stadt glänzte rund um den Busbahnhof mit vielen Schönheitssalons, die offenbar keiner der Bewohner besuchte. So ging es in den Bus nach Paratiy. 5 Kilometer vor dem Ziel stürmte leider die Polizei, bewaffnet bis zu den Zähnen, den Bus. Ich dachte, die suchen Pokemons wie alle zur Zeit. Dem war aber nicht so aufgrund eines Riesenproblems: In Brasilien gibt es noch kein Pokemon Go. Nachdem ich meine rührselige Geschichte vom billigeren Flug nach Sao Paulo statt Rio und engagierter Olympias-Arbeit in Zeichen des Weltfriedens erzählt hatte, wars leidlich ok.

Wagen Brasil klein

Paraty, eine kleinere Stadt zwischen Sao Paulo und Rio gelegen, ist übrigens ein Knaller. Der Wagen mit der Flagge ist aber in Sao Jose aufgenommen.