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Ich fahre nach Belterra.  Das ist ein von den Amerikanern ab 1934 aus dem Boden gestampfter Ort, rund 15 Kilometer von Alter do Chao.  Man sieht dem Ort die US-Gene an: eine gerade Ortshauptstraße wie ein Strich. Die ganz Anmutung einer amerikanischen Vorstadt. Waagrechter Holzbau an den Hausfassaden bedeutet original amerikanisch, erklärt mein Super-Guide Thiago. Er spicht perfekt englisch,  ist sehr intelligent und erklärt mir alles bis hin zum brasilianischen Wahlrecht. Zur Historie des Ortes: Nachdem das Fordwerk (Fordlandia) im Dschungel schlecht lief,  erhoffte sich Ford vom Kautschukanbau zur Gummiherstellung unter vermeintlich besseren Bedingungen in Belterra mehr Erfolg.  Nach ein paar Jahren war auch dieser Traum ausgeträumt. Vorzustellen ist sich der der Ort mit Wohnparzellen an der großen Straße, etwa wie in den Zechenstädten.  Größere Häuser für (amerikanische) bessere Angestellte, kleinere Wohnungen für die Arbeiter. Thiago hat mindestens ebenso großes Interesse wie ich.  Wir studieren im Archiv die Originalbaupläne, wo waren welche Wohnungen, Metzger, Werkstätten, Krankenhaus? Wir gehen die Häuser ab, teilweise schöne Wohnhäuser, teilweise zerfallen. In vielen Verwaltungsgebäuden sind städtische Ämter.  Wir gehen durch die Werkstätten, die Maschinen stehen verstaubt da, nebenan werden jetzt Schulbusse repariert und der zerlegte Riesen-Weihnachtsmann wartet auf seinen nächsten Einsatz auf dem Dorfplatz.. Am Schluss gehen wir in Henry Fords Haus.  Ich küsse sein original Waschbecken.  Er selbst war ja nie dort.

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