Als ich gestern beim Olympischen Fußballspiel den brasilianischen Spieler vor dem Spiel auf den Knien gen Himmel flehen sah – da war klar, das wird nix. Gott hat bessere Dinge zu tun und außerdem könnte der Herr Ballakrobat zum Beten in die römisch-katholische Kathedrale Metropolitana (auch Catedral de São Sebastião do Rio de Janeiro). Die ist mit Fertigstellung Ende der 70-er recht jung und fast so schön wie ein Fußballfeld. Sie ist dem Rio-Stadtpatron San Sebastian geweiht und der Erzbischof von Rio sitzt drinnen. Die Kirche ist einer Maya-Pyramide nachempfunden. Manche sagen auch einem Vulkan, das Gotteshaus spuckt nach Schluss der Messe maximale 20000 stehende Gläubige wieder aus. Den Kirchturm hatten sie wohl vergessen und haben ihn dann nebendran gebaut, das vermute ich. Diese Schusseligkeit merkt man jetzt fast gar nicht.

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Architekt ist Edgar de Oliveira da Fonseca, nicht Niemeyer. Über den Architekten finde ich rein gar keine Info, er hat auch keine Wikipedia-Seite. Ich meine, jeder Realitysoap-Darsteller von RTL2 hat einen Lexikoneintrag! Was ist das für eine verkehrte Welt?

Schmucklos und doch ergreifend wie ein gotischer Dom ist das Bauwerk. Und düster wie eine Geisterbahn. Dabei sind die bunten Fenster 64 Meter hoch und den freibaumelnden Jesus werde ich so schnell nicht vergessen. Krass. Schön. Findet nicht jeder.

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2 Gedanken zu “Fluch oder Segen

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