Robin Crusoe will nicht mehr

Es heißt Abscheid von der Insel nehmen. 3 Tage Rio-Stadt warten. Jose, mein Host-Vater, will mir zuerst den Weg erklären, am Schluss packt er mich ins Boot und mit meinem mega-vollen Rucksack geht es ans Ufer. Dort steigen wir in seinen Pick-Up und er will mich zum Bus bringen. Dann fährt er mich gleich nach Ipanema. Ich lade in ein recht  gutes Restaurant ein und wir nehmen stilecht eine Feijoada zu uns. Das brasilianische Nationalessen schlechthin. Ich mag Bohnen sehr, für mich also ideal. Bei der Rechnung bin ich wieder mal schockiert, Restaurants sind hier sehr viel teurer als in Deutschland, weiß der Kuckuck warum. Was soll ich sagen: die Inselwohnung war eher Dschungelcamp, die Liebenswürdigkeit der Leute paradiesisch.

Ich kann die Feijoada-Beschreibung direkt aus Wikipedia übernehmen. genau so wurde serviert.

Bei der Feijoada completa, die aus Brasilien stammt, werden die Bohnen mit Charque(Trockenfleisch), Räucherwürstchen, Zunge, Schweineohren und -füßen, Nelken, Lorbeer, ganzen schwarzen Pfefferkörnern, Knoblauch und Zwiebeln gekocht, dazu werden Reis, Farofa (geröstetes und angemachtes Maniokmehl), gedünsteter Couve mineira und Orangenscheiben (beruhigen den Magen, sagt Jose) sowie eine Molho da pimenta, eine pikante bis scharfe Pfeffersauce, serviert. 

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Die Mini-Volkshochschule auf Ihla Primeria

Hab nix zum anziehen gefunden. Trotzdem schön.

Hab nix zum anziehen gefunden. Trotzdem schön.

Auf meiner kleinen Insel Ihla Primera erfüllen sich Träume. Nicht für mich, aber für andere. ich kann ja gönnen. Und wenn diese Menschen idealistisch sind, kommt dabei eine Bibliothek zustande mit einer Art Minivolkshochschule und angeschlossenem Flohmarkt. „Espaco Semear Biblioteca“ heißt das und ist gratis. Ein Café ist das Lädchen ebenfalls: Hier bekomme ich heißen Kaffee, den es in meinem Wohnloch nicht gibt. Und Kuchen mit heißer Schokoladensoße. Und ein Gespräch.

Das "Semear" mit Café und Bazar. Da sitzt man am Tisch und ratscht.

Das „Semear“ mit Café und Bazar. Da sitzt man am Tisch und ratscht.

Im „Semear“ lernen Kinder und Erwachsene so allerhand über Geschichte, Sprachen, Literatur, am Tisch drinnen od er bevorzugt im Garten. Am schönsten sei es, wenn Eltern ihre Kinder abgeben, um etwas Ruhe zu haben, und irgendwann nimmt das Kind erstmals ein Buch und sitzt in der Ecke und liest es. Ich habe heute lange mit einem brasilianischen Journalisten gesprochen, der lustigerweise auch über den BRT-Schnellbus einen Bericht geschrieben hat, was ich auch machen werde. Mein Lieblingsplatz auf der Insel und ein schöner Akt der humanistischen Selbstverwirklichung.

Die neue Metrobrücke, die sehe ich von einer Bootsfahrt aus

Die neue Metrobrücke, die sehe ich von einer Bootsfahrt aus

"Meine"" Ihla Primera

„Meine““ Ihla Primera