Das Wetter wird angenehmer am Rio Parana in Concepcion, die Angler stehen am Ufer Spalier. Fischen bzw. Angeln ist in dieser Gegend am Flussrand das Hobby schlechthin. Abgesehen vom Mopedfahren, bis zu vier Leute quetschen sich auf ein Gefährt und rauschen durch Gassen bzw. am Fluss entlang.
Während bei uns Flussufer meistens Luxuswohnung bedeutet, ist es hier das Gegenteil. Ich laufe damit direkt die äußere Slumstraße entlang. Alles sehr feucht und schmutzig. Es scheint, dass die mitunter kolonial angehauchten Bauten irgendwann mal ein „normaler“ Vorort gewesen sind. Die Menschen, vermutlich mehr und weniger arm gemischt, sind auf jeden Fall unglaublich nett. Viele wollen fotografiert werden, fast alle winken und wenn sich von hinten ein Moped langsam nähert ist das nicht um den Rucksack zu klauen – wie in Buenos Aires. Dann sind die Mitfahrer einfach zu dick und das Gefährt kommt nicht mehr schneller vorwärts.
Viele Angler sitzen auf Boten, wem die gehören bleibt mir unklar. Ich unterhalte mich etwas, „Heil Hitler“ schallt es vom Boot, lange nicht gehört. Ich bemerke, dass es heutzutage in Deutschland „Hallo“ heißt. „Hallo Hitler“, ja, das ist viel besser. Ich muss mit den Anglern gegrillten Fisch essen. Dass der nebenan geangelt wurde, wo die Abwasser des Slums reinlaufen – auch geschenkt. Ich mag eh keinen Fische, der für mich schmeckt wie Straussenanus im Dschungelcamp. Muss ich durch im Sinne der Völkerverständigung. Die Menschen in Concepcion gehören zu den freundlichsten, die ich auf Reisen treffen durfte.
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