Forts sind irgendwie wichtig in Indien. Der Bollywood-Film, den ich sah, ging um ein Fort und das Amber Fort thront -neben weiteren- über Jaipur, Hauptstadt von Rajastan. Die Schönheit des Forts, Baubeginn Ende des 16. Jahrhunderts zu Mogulherrschaftszeiten, lässt sich auf den Fotos nur erahnen. Am beeindruckendsten ist der Spiegelsaal – vor allem, wenn ich drinnen stehe. Steht man in den offenen Räumen mit den sichtbaren Gardinenhaken kann ich mir vorstellen, wie die Gardinen locker um die Räume wehen, in der Mitte ein Bett umrahmt von Spiegeln, die Diener fächeln Luft zu und die gebratenen Tauben schwirren fangbereit umher, während die Bautänzerin klappernd ihre Hüften kreisen lässt. So das Stimmungsbild.


Historisch gesehen ging es im Fort vor allem darum, mit welcher seiner Frauen der König wann schläft. Zumindest wenn man unserem Guide glauben darf. Kam der König aus Agra oder Delhi, versteckte er sich im Keller und die Frau, die ihn zuerst fand, kam zuerst in den Genuss seiner aufgestauten Wiedersehensfreude. Es war halt alles noch sehr romantisch damals. Heute verstecken sich die Männer vor ihrer Frau in der Garage und hoffen, dass sie niemals gefunden werden.

