Affen, Faultiere und Delfine suchen, Piranha angeln und Kaimane fangen sind die üblichen Beschäftigungen hier. Nun sind wir nicht im Zoo, die Erfolge sind überschaubar. Ebenso meine Angeltriumphe, kein Piranha will anbeißen. Bei den anderen zuweilen schon, auffällig ist der Piranha mit rotem Bauch, angeblich der aggressive. Alle kleinen Fische landen wieder im Fluss, ich wollte sie eh nicht essen. Kaiman fangen gehört zum Standardprogramm der Amazonas-Guides, ich bin da sehr zwiespältig. Seine funkelnden Augen verraten den Kaiman nachts, vom Boot aus packt der Guide zu. Das Tier, ca. 6 Monate, fiept, vermutlich vor freudiger Erregung, könnte aber auch Angst sein. Nach menschlicher Begutachtung und Erklärungen inklusive Geschlechtsdefinition schwimmt es wieder davon. Also, im Grunde war es für ihn wie bei der Musterung zur Bundeswehr. Ich zumindest werde mir nie mehr Cowboystiefel aus Krokoleder kaufen – auch wenn mich die Absätze 3 Zentimeter größer machen.
Nette Geschichte: In tiefster Dunkelheit kommen mit dem Boot ein Unternehmensberater und Freundin aus Frankfurt in der Lodge vorbei. Nicht beruflich, ihr Guide hat keine Batterie mehr für die Taschenlampe. Der Teufel sitzt bekanntlich im Detail. Sie verbringen eine Woche im Dschungel, vermutlich um dem Burnout zu entkommen. Gut drauf sind sie allemal. Innerhalb einer Stunde mehr Spaß als mit manch anderen in drei Tagen.