In Karauli ist ein Highlight die Unterkunft: Banwhar Vilas Palace. Der Traum eines ländlichen Anwesens mit kolonialem Pomp, Pferde- und Autogarage. Und guter Landluft. Auf dem Bett, das ca. 4.6 Meter groß ist, komme mir vor wie ein Maharadscha. Die Anlage gehört den Abkömmlingen des Gottes Krishna . Vermutlich war ich Gott selten so nahe. Krishna war nämlich in Menschenform auf der Welt, deshalb die Nachfahren. So, als ob Jesus Kinder gehabt hätte. Die indische Reiseleiterin ist vom Vergleich nicht vollends überzeugt.

Traumhaft: die Unterkunft Banwhar Vilas Palace
Wegen dieser religiösen Konstellation besitzt auf jeden Fall der Tempel der Stadt eine besondere Bedeutung und meine erste Hindi-Prozession wirkt auf mich eindrucksvoll. Dennoch überlasse ich den rhythmischen Bewegungsteil den Tänzerinnen, ich treffe sie vor dem Tempel und wünsche Ihnen „Have fun“. Vielleicht wäre God Luck passender? Oder Hals- und Beinbruch? Ich weiß ja auch nicht, was man sich auf Hindi vor religiösen Showeinlagen wünscht.

Die Menschen in Karauli sind wahnsinnig freundlich. Ich gehe durch das Dorf und komme aus dem Winken kaum raus. Es ist wie ein Gang durchs Spalier der Verkäufer, Kunden, Neugierigen. Manchmal springt eine/r zu einem, sie wollen etwas Small Talk führen, um ihr Englisch zu praktizieren. Nach 5-10 Minuten springen sie dann wieder weg und waren nie mehr gesehen. Ein Gesprächs-Quickie quasi.
